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Vitoria-Gasteiz - 13.07.2025

Stefania Poli, Sie haben 2024 erfolgreich an der Ironman WM der Frauen in Nizza teilgenommen und sind beim Ironman Vitoria-Gasteiz am vergangenen 13. Juli gestartet, um sich für die WM 2025 auf Hawaii zu qualifizieren. Wie kamen sie auf die Idee, dass es klappen könnte?

Aufgrund der (noch) getrennten Weltmeisterschaften zwischen Frauen und Männer gibt es aktuell für Frauen sehr viele Slots, so dass statistisch betrachtet gemessen an der Anzahl der Starterinnen eine Chance von rd. 15-20% für die Qualifikation besteht. Das bedeutet, dass im Schnitt mind. jede sechste Finisherin einen Slot bekommt.

Was ist dann passiert?

In meiner Altersklasse wurden die drei verfügbaren Slots gleich von den ersten drei schnellsten Frauen angenommen, während in anderen AK ein roll-down bis auf z.T. Platz 28 stattfand. Das nenne ich Pech (bzw. fehlendes Glück), denn meine Endplatzierung beim Rang 13 in meiner AK hätte durchaus reichen können. Ein Trost, dass selbst eine bessere Platzierung nicht gereicht hätte. Tatsächlich stand ich bis ca. KM 14 des Marathons auf Platz 7, was ich leider aufgrund von Magenproblemen nicht bis zum Schluss verteidigen konnte. Der Ärger wäre viel größer gewesen, wenn Platz 7 einen Slot garantiert hätte.

Und was geschah ab KM 14 des Marathons?

Ich konnte das Tempo nicht mehr halten und mir wurde schwindlig. Vermutlich lag die Ursache bei der Ernährung während des Radfahrens: gleich am Anfang der Radstrecke musste ich feststellen, dass mein Trinksystem nicht funktionsfähig war: die Lenkradflasche war leer, das Ventil für den Ausgleich abgegangen und der Trinkschlauch nicht mehr saugfähig. Ich leite daraus ab, dass mein Fahrrad in der Wechselzone gerammt wurde… Ich verbrachte die ersten 70 KM der Radstrecke beim Versuch, die Lenkradflasche wieder trinkfähig zu etablieren, ich gab dann auf und ernährte mich dann ausschließlich aus den Rahmenflaschen. Die nicht mehr ausgeglichene Mischung zwischen Kohlenhydraten und Wasser hat den Magen angegriffen und das ständige Gefummele mit den Flaschen hat Körner gekostet. Beim Marathon bekam ich dann die Endabrechnung.

 Sie haben aber nicht aufgegeben und sind bis zum Ziel angekommen. Fühlt sich das dennoch nicht wie ein Erfolg an?

Es fühlt sich trotzdem leider wie ein DNF (did not finish) an! Aber ich versuche, mir klarzumachen, dass Champions in den schwierigen und nicht in den einfachen Zeiten gemacht werden.

Anne Haug - eine der erfolgreichsten deutschen Profi Triathletinnen - beendete in Vitoria-Gasteiz Ihre Karriere. Was denken Sie darüber?

Es ist verblüffend, wie zwischen AK-Athleten und Profis sich doch manche Parallele herausstellen: so wie sie, war auch ich nicht bereit, die Schmerzgrenzen zu überschreiten. Aber ein Trost ist es auch nicht… ich kann insgesamt ihre Entscheidung sehr gut nachvollziehen…

Und wie geht es bei Ihnen weiter?

Meine Ironman Journey ist noch nicht vorbei! Ich habe mich bereits für nächstes Jahr beim Heimatrennen in Frankfurt angemeldet, und bin auf das neue Qualifikationssystem gespannt. Dabei erfolgt eine Parametrisierung der Finisher Zeiten nach Kona-Standards und ich bin gespannt, wie ich mich positionieren werde. In wenigen Jahren wechselt meine Altersklasse wieder, und ich kann mich bis dahin sicher auch weiterentwickeln. Aber erstmal verbringe ich ein paar Urlauben in Verbindung mit Sport und Natur zunächst in den italienischen Alpen und später im Winter im Biodiversitäts-Paradies der Galapagos Inseln. Das sollte die gegenwärtige Enttäuschung mehr als kompensieren… Und ich kann mich dann umso mehr auf meine neuen Ziele freuen!

 

 

 

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